Der Kapitalismus
Eine der wesentlichsten Gesellschaftsordnungen, die bereits im 18. Jahrhundert im Zuge der ersten industriellen Revolution entstand, war der Kapitalismus. Seine Grundlage ist das Kapital, über das in großem Umfang nur einige wenige Menschen verfügen. Diese Menschen sind Unternehmer, Investoren oder Kapitaleigner.
Der Aufstieg des Kapitalismus
Die ersten Kapitaleigner errichteten große Fabriken, in denen Arbeiter für relativ wenig Geld arbeiten mussten. Unternehmer profitieren vom Einsatz ihres Kapitals und können weitere Investitionen tätigen. Wer kein Kapital hat, muss seine Arbeitskraft gegen einen Lohn zur Verfügung stellen. Dies ist auch heute noch zutreffend. Allerdings veränderten und verbesserten sich die Arbeitsbedingungen erheblich.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Gewerkschaften auf. Als Arbeitnehmervereinigungen sorgten sie für faire Arbeitsbedingungen und setzten mit der Zeit deren Einhaltung durch. Heute wird die Arbeit durch den Staat kontrolliert. Es gibt einen entsprechenden gesetzlichen Rahmen für die Beschäftigung von Arbeitnehmern. Auch das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist gesetzlich geregelt.
Der moderne Kapitalismus
Der Kapitalismus in der heutigen Zeit wird oftmals als freie Marktwirtschaft bezeichnet. Sie wird immer noch von Investoren und Unternehmen dominiert, doch es gibt bestimmte Spielregeln, mit denen die Wirtschaft funktioniert. Wie sozial diese Spielregeln gestaltet sind, entscheidet in erster Linie die Politik. Die Politik ist in der Lage, ideale Rahmenbedingungen für Vollbeschäftigung vorzugeben, kann aber selbst keine Arbeitsplätze schaffen. Zu den wesentlichen Faktoren, die für eine faire Beschäftigung sorgen, zählen beispielsweise:
- Arbeitszeitregelungen
- Sozialversicherung
- Arbeitsrecht
Früher gab es kaum Beschränkungen für die Länge des Arbeitstages und der Arbeitswoche. Man arbeitete sogar an Wochenenden und die tägliche Arbeitszeit betrug oft bis zu 12 Stunden. Heute gilt in vielen Ländern der Welt eine Arbeitszeitregelung. In den meisten Fällen beträgt die normale Arbeitszeit 8 Stunden pro Tag und 40 Stunden pro Woche.
Auch die Sozialversicherung ist ein wesentlicher Bestandteil von fairer Arbeit. Sie sorgt für die finanzielle Absicherung im Krankheitsfall und für den Bezug einer späteren Rente. Die Höhe der Sozialversicherungsbeiträge ist gesetzlich geregelt. Unternehmer müssen die Arbeitgeberanteile in die Sozialversicherung ihrer Arbeiter und Angestellten leisten.
Das Arbeitsrecht räumt den Beschäftigten bestimmte Rechte ein. Kündigungen seitens des Arbeitgebers dürfen nicht willkürlich erfolgen, sondern sind an bestimmte Bedingungen geknüpft. Auch die Gewährung von Erholungsurlaub ist geregelt. Darüber hinaus spielt der Arbeitsschutz von Beschäftigten eine wichtige Rolle. Natürlich sind mit den Rechten auch bestimmte Pflichten verbunden. Dazu gehören beispielsweise die Anwesenheitspflicht während der Arbeitszeit oder die Arbeitspflicht in einem Dienstverhältnis.