Die Geschichte der Wirtschaft
Bis zum 11. Jahrhundert gab es in Europa im Vergleich zu Asien kaum eine wirtschaftliche Entwicklung. Erst gegen Ende des 11. Jahrhunderts entwickelte sich der Fernhandel und führte schließlich zur Gründung von Handelsberufen und -strukturen, die den Handel ermöglichten.
Die Entstehung der Weltwirtschaft
Ab dem 12. Jahrhundert wurden in Europa die ersten Städtebündnisse gegründet. An den Kreuzungen wichtiger Handelswege entstanden Handelsmessen und -städte. Dies führte auch zur Einführung von Gerichtsbarkeit, und es wurden Warenlager eingerichtet. In der Folge etablierten sich immer mehr Städte und Märkte. Viele kleine Gemeinden erhielten das Recht, Märkte abzuhalten. Als Zahlungsmittel kamen die ersten Münzen und die sogenannten Wechselbriefe auf, die als Vorläufer des Papiergeldes gelten.
Schließlich führten die Handelswege auch nach China und Südostasien. Die Seidenstraße war eine der wichtigsten Handelsrouten zwischen Europa und Asien. Im 14. Jahrhundert stiegen die Löhne in den Städten, wodurch eine Landflucht einsetzte. Viele Menschen siedelten sich in den größer werdenden Städten und Ballungszentren an. Durch den Zerfall des Mongolenreichs im 15. Jahrhundert verlor die Seidenstraße an Bedeutung und man suchte neue Wege nach Indien. Christoph Kolumbus suchte nach einem Weg über den Atlantik nach Indien und stieß dabei auf Amerika. Damit war auch der Startschuss für die Kolonialisierung gefallen. Im 16. Jahrhundert eroberten die Kolonialmächte die Welt und legten damit den Grundstein für eine globale Wirtschaft.
Von der industriellen Revolution zur Globalisierung
Durch die fortschreitende wirtschaftliche Entwicklung in Europa wuchs auch der Wohlstand. Neue technische Errungenschaften ebneten den Weg für den Kapitalismus und die Weltwirtschaft. Die erste industrielle Revolution begann im 18. Jahrhundert mit der Erfindung der Dampfmaschine. Im 19. Jahrhundert leitete die Entdeckung und Nutzung der Elektrizität die zweite industrielle Revolution ein. Damit entstanden auch die Fließbandfertigung und moderne Arbeitsteilung, sodass es möglich war, immer mehr Güter in kürzerer Zeit zu produzieren. Auch die Nachfrage nach Produkten stieg mit dem Wachstum der Bevölkerung.
In den 1970er-Jahren kam es zur Automatisierung und Technisierung. Viele Arbeitsoperationen oder sogar Arbeitsplätze wurden dann von Maschinen übernommen. Diese Entwicklung wird in der modernen Ökonomie auch als die dritte industrielle Revolution bezeichnet. Durch die fortschreitende Technisierung kam es zeitgleich auch zu einem verstärkten wirtschaftlichen Wettbewerb. Immer mehr Länder schlossen Handelspakte untereinander, und in Europa begann der Aufstieg der Europäischen Union (EU).
Die Technisierung beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Güterproduktion, sondern beeinflusste viele Wirtschaftsbereiche. Mit dem Aufkommen von Computern und der Entwicklung des Internets beginnt die Verbreitung digitaler Netzwerke. Smarte digitale Technologien und der industrielle Einsatz künstlicher Intelligenz bilden nun die Grundlage für die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0). Sie ebnete auch den Weg für eine fortschreitende Globalisierung.
Mit jeder wirtschaftlichen Veränderung gingen auch gesellschaftliche Umbrüche einher. Diese betrafen vor allem die Arbeitswelt und die Kultur. Auch die Digitalisierung führt zu einer veränderten Arbeitswelt, in der der Mensch eine andere Rolle spielt als in der traditionellen Wirtschaft.